Konventionell können alle, wir sind anders. So könnte man die Philosophie der Marke Citroen in einem Satz zusammenfassen. Im Laufe ihrer knapp 100-jährigen Geschichte brachten die Franzosen immer wieder beachtliche, aber mitunter auch seltsame technische Lösungen und Formen auf die Straße. In diese Tradition fügt sich der neue C3 ein, der Mitte Januar zu den Kunden rollt.
Der Nachfolger des seit seiner Markteinführung im Jahr 2002 mehr als 3,5 Millionen Mal verkauften Kleinwagens präsentiert sich mit einem mutigen und dabei attraktiven Design und unterstreicht damit den Anspruch der Marke, im Segment der Polo-Klasse als ausgefallene Persönlichkeit aufzutreten, Das Design soll, so CitroenChefin Linda Jackson, helfen „Kunden anzuziehen, die nach einem starken und modernen Auftritt suchen und somit das Image der Marke verjüngen.“ Statt den Bestseller lediglich formal aufzufrischen, wählten die Kreativen der Marke einen anderen Weg und entwarfen eine vollkommen neue Silhouette.
Das Design passt sich in die hauseigene Formensprache ein, und so ist der 3,99 Meter lange Viertürer auf Anhieb als Citroën erkennbar. Dazu tragen unter anderem die vom C4 Cactus übernommenen seitlichen Airbumps als Schutz vor Parkplatzremplern bei, die hier allerdings einen diskreteren Auftritt haben und die als Option lieferbare Zweiton-Lackierung, die Farbe in das Segment bringt. Die Frontpartie gibt sich selbstbewusst, und auch im Innenraum strahlt der C3 eine gewisse Wertigkeit aus. Die Lederschlaufen als Türgriffe und die vielen farbigen Akzente vermitteln eine gewisse Leichtigkeit. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten, als viele Lösungen bei Citroen eher zum Nachdenken über deren Sinn und Zweck anregten, ist das Interieur aufgeräumt und übersichtlich, befinden sich alle Instrumente und Schalter da, wo man sie vermutet. Ein Sieben-Zoll-Bildschirm dient als Informationszentrum.
Dank eines Radstands von zweieinhalb Metern fällt der Innenraum entsprechend großzügig aus. Fünf Personen finden Platz, und im Gepäckraum können Koffer im Gegenwert von 300 Litern verstaut werden. Das kann sich in diesem Segment sehen lassen. Allerdings muss das Gepäck über eine relativ hohe Ladekante gehievt werden.
Einmal in Fahrt zeigt der C3 seine französische Herkunft. Die Sitze sind komfortabel, aber gleichzeitig mit guten Seitenhalt-Qualitäten ausgerüstet, und auch das Fahrwerk zeigt sich von seiner angenehmen Seite. Offensichtlich ist den Ingenieuren in Paris ein guter Kompromiss aus Dämpfung und Federung gelungen, sodass der C3 seine Insassen vor den Defiziten der Infrastruktur schützt ohne dabei allerdings zu weich oder schwammig zu werden. Das zeigt sich auch beim Fahrverhalten. Der kleine Citroen ist auch nicht zuletzt dank der präzisen Lenkung ein gutmütiges Gefährt, das den Fahrer nicht vor Problemen stellt, solange die Gesetze der Physik respektiert werden.
Auch bei der Geräuschentwicklung hält sich der C3 zurück. Als Antrieb spendierten die Ingenieure dem Kleinwagen einen Drei-Zylinder-Benziner mit 1,2 Litern (50 kW / 68 PS, 60 kW / 82 PS und 81 kW / 110 PS) sowie zwei Diesel Aggregate (1,6 Liter, 55 kW / 75 PS und 73 kW / 90 PS). Der 82 PS starke Motor macht aus dem eine Tonne schweren Kleinwagen naturgemäß keinen Renner, doch reicht das Temperament aus, um auch auf der Autobahn im Verkehr mitzuschwimmen, wobei dann allerdings das sich erfreulich leicht zu schaltende Fünf-Gang-Getriebe eine treibende Rolle spielt. Der fünfte Gang ist als reiner Schongang ausgelegt, sodass regelmäßiger Schaltbetrieb notwendig ist, um auf Touren zu bleiben. Immerhin gönnt sich der Antrieb 14,6 Sekunden, um von Null auf 100 km/h zu beschleunigen.
Als technische Weltpremiere hat Citroen dem C3 die „ConnectedCam Citroën“ gegönnt. Die Kamera verfügt über einen 120-Grad-Weitwinkel, Full HD, zwei Millionen Pixel, GPS-Funktion und einem internen Speicher von 16 Gigabyte. Hinter dem Innenspiegel montiert zeichnet die Kamera das Fahrgeschehen auf, das dann in die sozialen Netzwerke gesendet werden kann. Bei einem Unfall wird die Aufnahmefunktion der Kamera automatisch aktiviert und ein Video von insgesamt 90 Sekunden gespeichert.
Als Basispreis stehen 11.990 Euro für den C3 mit dem 50 kW / 68 PS starken Antrieb in der Liste. Bereits die Basisversion verfügt dabei so nützliche Dinge wie Verkehrszeichenerkennung und Tempomat. In den höheren Preisstufen kommen Bergfahrassistent, Spurhalteassistent und Toter-Winkel-Warner hinzu. Wie kein anderes Modell in diesem Segment lässt sich der C3 in allen Bereichen individualisieren, sodass sich der Endpreis schnell um den einen oder anderen Tausender steigern lässt. Dazu gehören unter anderem die Airbumps, Zweifarbenlackierung, von denen insgesamt 36 Varianten zur Wahl stehen, und weitere Möglichkeiten, das Erscheinungsbild innen und außen dem individuellen Geschmack anzupassen.
Und so wird aus dem C3 ein typischer Citroën – eben anders als die anderen.
Daten Citroën C3
Länge x Breite x Höhe (m): 3,99 x 1,82 x 1,47
Radstand (m): 2.54
Motor: R3-Benziner, 1199 ccm
Leistung: 60 kW / 82 PS bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 118 Nm bei 2750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 173 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 14,6 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 4,7 Liter
Effizienzklasse: B
CO2-Emissionen: 108 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: min. 1051 kg / max. 450 kg
Kofferraumvolumen: 300 Liter
Max. Anhängelast: 450 kg
Bereifung: 195/65 R 15
Basispreis: 12.890 Euro