Der Zustand von Autoreifen lässt noch immer zu wünschen übrig. Dies zeigt eine Kontrollaktion der Sachverständigenorganisation KÜS. Bei 33,8 Prozent der untersuchten Reifen war nach Auskunft des Automobil- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) die Profiltiefe nicht mehr ausreichend. Experten empfehlen bei Sommerreifen mindestens drei Millimeter, bei Winterreifen mindestens 4 Millimeter Profiltiefe. An zweiter Stelle der Mängelbilanz steht die Überalterung: 28,3 Prozent der Pneus waren älter als sechs Jahre.
Vor allem wenig genutzte Fahrzeuge wie Wohnmobile und Caravans sind oft mit älteren Reifen unterwegs. Bei sachgerechter Lagerung behält ein Pneu etwa fünf Jahre die Eigenschaften eines Neureifens – spätestens nach zehn Jahren soll er zwingend ausgetauscht werden, raten die KÜS-Experten. Zu wenig Reifendruck hatten 21,9 Prozent der kontrollierten Pneus und fehlende Ventilkappen stellten die Kontrolleure bei 14,1 Prozent fest. Jeder zwanzigste Reifen war sogar in der falschen Laufrichtung montiert.
Die von der Initiative Reifenqualität unter Führung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) initiierte Aktion fand in der zweiten Septemberhälfte an über 100 Waschstraßen in Deutschland statt.
Dass Autofahrer häufig nicht über den Zustand ihrer Reifen im Bilde sind, zeigte eine im Auftrag des Herstellers Goodyear/Dunlop durchgeführte Umfrage. Danach gaben 52 Prozent der Befragten an, das Profil ihrer Pneus regelmäßig zu kontrollieren. Wann das zuletzt geschah, konnten 30 Prozent von ihnen nicht sagen. Wie wichtig die richtige Bereifung ist, meinten 72 Prozent der Befragten zu wissen – aber 34 Prozent von ihnen wussten nicht, ob sie derzeit Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen auf den Felgen haben. An dieser Umfrage nahmen 3500 Autofahrer aus sieben europäischen Ländern teil. (ampnet/jri)