Carbonfiber Dynamics aus Dortmunds hinaus hat sich auf den europaweiten Vertrieb verschiedener Top Carbon Marken spezialisiert. Die mit den Kohlefaser-Umbauten einhergehende Gewichtsersparnis kommt natürlich in erster Linie der Performance zugute. Trotz aller Sportlichkeit kommen aber auch Schönheit und Eleganz auf ihre Kosten.
Wurde der edle Verbund-Werkstoff Carbon früher vornehmlich im Motorsport verarbeitet, kommt er mittlerweile bei Tuning-Experten mehr und mehr im automobilen Alltag zum Einsatz. Auch noch so ausgefallene Kundenwünsche nach Carbon-Laminierungen können in Dortmund von dem Team um die Geschäftsführer Constans JERSCH und Malte SCHÜTT sowie Marketing-Stratege Jannis JERSCH erfüllt werden.
Das Objekt der Begierde ist diesmal ein BMW F82, vielen besser bekannt als M4. Das Unterfangen ist innerbetrieblich zum Projekt M4R mutiert. Beginnen wir an vorderster Front. Hier hat Carbonfiber Dynamics eine komplett aus Kohlefaser gearbeitete Varis Carbon Frontlippe in aggressiver Optik mit perfekter Passgenauigkeit verschraubt und zusätzlich verklebt, um den Anpressdruck auf die Vorderachse zu erhöhen. Die ebenfalls vollständig aus Kohlefaser im VSDC-Leichtbau-Verfahren gefertigte System-2-Motorhaube gleichen Ursprunges verfügt über eine zusätzliche Lüftung. Mit nur geringem aerodynamischem Effekt sind die Varis Carbon Seitenschweller die optische Verbindung zwischen Frontlippe und Diffusor. Letzterer wiederum ist ein hochfunktionaler System-1-Diffusor, vollständig aus Kohlefaser von Varis Carbon, der die hintere Bodengruppe samt Abgasanlage abdeckt und für mehr Anpressdruck auf die Hinterachse sorgt. Der Heckansatz, vergleichbar mit einem Performance Diffusor, ist mehr für die Optik als für die Funktion. Ferner ist der einstellbare „Made in Germany“-Carbon-Heckflügel von Alpha-N ebenso effizient in Bezug auf den Anpressdruck auf die Hinterachse wie unübersehbar für eine extreme Optik. Auch der High-Kick Carbon-Heckspoiler von Boca Design springt – ähnlich wie Performance Spoiler – mit sportlicher Optik ins Auge. Bleiben noch die seitlichen Kiemen sowie die Spiegelkappen, natürlich ebenfalls in Carbon.
Die Dortmunder Tuner haben auch Modifikationen an Motor und Fahrwerk vorgenommen. So ist ein feinjustierbares JB4 von Burger Motorsport mit CANBUS-Steuerung, acht verschiedenen Maps (Leistung von Alltag bis Race, Low Torque, Meth), Meth-Steuerung (wenn Meth leer, dann weniger Ladedruck) inkl. Delete R (Downpipe) und AGA-Klappensteuerung verbaut. Der größere Lufteinlass, auch von Burger Motorsport, ist mit Pilzfiltern ausgestattet. Aus gleicher Quelle stammen die Alu-Chargepipes mit Meth-Anschluss (Originale sind aus Kunststoff und platzen bei höheren Ladedrücken) und das Meth-Kit mit 9-Liter-Tank und Mischung 50 : 50 (Steuerung über JB4). TheTurboEngineers hat dem Turbolader ein Upgrade verpasst: der M4-Lader TTE6xx hat einen größeren, CNC-gefrästen Verdichter, eine größere Turbine mit Turbinenabschliff, eine spaltoptimierte Verdichterseite, CNC-gefräste Verdichter- und Turbinengehäuse sowie einen CNC-geporteten Ansaugbogen.
Eine 3,2-kg-leichte Downpipe von Akrapovic sorgt für ein Plus von 17,2 kW bei 5.800 U/m bzw. 28,7 Nm bei 4.950 U/m. Die „Made in Germany“-Auspuffanlage von Lightweight mit einem Endschalldämpfer aus Titan (40 % Gewichtsersparnis gegenüber Edelstahl), Klappensteuerung zur Adaption auf Serienstecker sowie vier matten 8-mm-Edelstahl-Endrohren steuert 6,5 Mehr-PS bzw. 4,5 Mehr-Nm zur Performance des M4R bei. Schnellstmöglich wird noch eine 14-Scheiben-Kupplung von Dodson Motorsport verbaut, da diese für 1.050-Nm-Drehmoment ausgelegt ist. Bei einem bisherigen Testlauf brachten die gemessenen 827-Nm die originale Kupplung langsam aber sicher an ihre Grenze. PS-technisch steht der M4 momentan bei knapp 600, wobei die bisherigen Testläufe bei 1,8 Bar Ladedruck gefahren wurden. Durch die Erhöhung des Ladedrucks auf 2,3 Bar sowie eine Optimierung der Software, des Sprits und der Verwendung von 100% Methanol ist das angepeilte Ziel von 700 PS durchaus realistisch.
Die CI-R-Felgen in Platinum Silber von BBS in 20 Zoll bestechen nicht nur durch ihre markanten, BBS-typischen Y-Speichen, sondern sind auch technisch mit allerhand Finessen ausgestattet. Gewichtsoptimierung ist hierbei oberste Prämisse. Durch die bewährte Flow-Forming-Technologie und hinterfräste Speichen wird die CI-R zum absoluten Leichtbaurad mit auswechselbarem Edelstahl-Anfahrschutz. Bestückt sind sie mit entsprechender Toyo Tires Proxes T1 Sport-Bereifung. Diese von Carbonfiber Dynamics perfekt angepasste Rad-Reifen-Kombination ist kombiniert mit dem erst ab März 2016 frei verkäuflichen Prototyp eines Bilstein B16-Damp-Tronic-Gewindefahrwerks als aktive Fahrwerklösung für BMW-M4-Fahrwerke mit serienmäßigem EDC (elektronische Dämpferkontrolle). Und zur artgerechten Zügelung des Boliden ist der Prototyp einer ersten Mov’it-Bremse für den F82 M4 überhaupt verbaut. Sie verfügt über 6-Kolben-Sättel und 392-mm-Reibringe an der Vorderachse bzw. 4-Kolben-Sättel und 380-mm-Reibringe an der Hinterachse.