Aus Kindern werden Leute, aus Minis werden Autos, und sie bleiben doch Rocker. In Hamburg, Deutschlands zweitbritischster Stadt, an St. Paulis Elbestrand unterhalb der berühmt-berüchtigten besetzten und inzwischen zivilisierten Häuser der Hafenstraße in einem beeindruckenden Aufbau aus Containern erlebt der Mini Countryman in diesen Tagen seine weltweite Pressepremiere. Zum Auftakt setzte die deutsche Rockband „The Bosshoss“ auch noch die passenden Rock-Akzente: Hey, Joe!.
Mit seiner Länge von 4,11 Metern hat der Countryman, die Fahrzeugklasse verlassen, die er einst prägte und ihr dabei den Namen gab. Er greift nun im B-Segment als eines von den dort noch seltenen Crossover-Modellen nach den Sternen, und dies zu Preisen, die durchaus Ehrgeiz erkennen lassen. Die Spanne reicht beim Countryman von 20.200 Euro für den Mini One mit 72 kW / 98 PS bis 27.900 Euro für den Mini Cooper S All 4 mit 135 kW / 184 PS und Allradantrieb. Das sind gerade einmal rund 4.500 Euro mehr als ein normaler Mini Cooper S mit dem gleichen Motor aber ohne Allrad kostet.
Dafür hat der Countryman nicht nur die erwachseneren Außenmaße, sondern auch vier Türen, eine erhöhte Sitzposition, viel Raum für vier Insassen und die Möglichkeit, für hinten auch eine Dreiersitzbank zu bestellen. Beide Bankvarianten lassen sich in der Lehnenneigung einstellen und verschieben.
Selbst bei zurückgeschobener Bank passen noch 350 Liter in den Kofferraum, der sich bis auf 1170 Liter vergrößern lässt. Da es auch Innen nicht an Ablageflächen fehlt, darf man dem Countryman getrost Crossover-Qualitäten bescheinigen. Der bietet mehr Staumöglichkeiten als eine klassische Limousine, unter anderem auch mit einem Schienensystem auf dem Mitteltunnel, auf dem von Armauflage bis Halter für den iPod alles verschiebbar positioniert werden kann.
1,2 Tonnen bis 1,4 Tonnen Leergewicht eine Breite von 1,79 Metern, die Höhe von 1,56 Metern und die Zuladung von rund 500 Kilogramm übertreffen alles, was bisher die technischen Daten bei Mini zu bieten hatten. Da muss man fragen dürfen, ob es den Designern gelungen ist, die Form zu wahren. Ist auch der große Mini noch ein Mini? Von weitem gesehen, liegt die Antwort auf der Hand. Der Countryman sieht aus wie ein Mini. Nur hat die Größe seinen Gestaltern mehr Detailarbeit aufgezwungen, um die größeren Flächen optisch auf Mini-Format zu halten.
Dabei verzichteten sie auf die typischen Rundscheinwerfer. Jetzt sind sie elliptisch, und dennoch passt es zu den Erwartungen an einen Mini. Das Gesicht wirkt insgesamt bulliger, aber auch dynamischer. Allein beim Heck kommen einem Zweifel. Es wirkt flächiger und massiver als erwartet, was an der recht flachen Heckscheibe liegen mag, der die Designer den sonst üblichen Schwung nach unten angesichts der Mini-Design-DNA verweigert haben.
Innen lässt der Contryman nun überhaupt keinen Zweifel mehr daran, wes‘ Geistes Kind er ist. Die Armaturentafel mit der dominanten, runden Instrumentenkombination und die vielen Hebelchen und Schalterchen sind Mini. Beim Countryman hat man hier das Facelift für die normalen Mini vorweggenommen und bei dieser Gelegenheit alles über den bisherigen Mini-Standard angehoben. Der Innenraum entfernt sich mit seinen neuen Materialien und den leichten Design-Retuschen von der Plastikspielzeug-Haptik der Mini. Jetzt werden sie wohl alle auch ein bisschen Premium.
Besonders stolz zeigen sich die Damen und Herren von Mini, wenn die Sprache auf den 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner kommt. Den erklären sie zum effizientesten Triebwerk seiner Klasse. Wir erlebten ihn in Cooper S Countryman mit 135 kW / 184 PS. Als Normverbrauch wird für den Sechs-Gang-Handschalter ein Schnitt (nach EU-Norm) von 6,1 Litern – entsprechend 143 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer – angegeben. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 215 km/h; die 100 km/h hat er nach 7,6 Sekunden geschafft. Im Mini One Countryman sind es sechs Liter und 130 g CO2/km, 11,9 Sekunden und 173 km/h. Wir blieben bei unseren Testfahrten tatsächlich in der Nähe der sechs auf dem Anzeiger des Display im Sichtfeld des Fahrers.
Beim Fahren erweist sich der Countryman ebenfalls als Mini mit direkter Lenkung, straffer Fahrwerksabstimmung, sauberem Geradeauslauf, gepaart mit der Neigung, jede Kurve spontan und willig anzugehen. Auch ein großer Mini bleibt ein Gocart, auch ein Countryman bleibt als Familien- und Freizeitauto ein Mini. Was hätte wohl der Mini-Erfinder Issigonis vor 50 Jahren gesagt, wenn er gewusst hätte, dass man zwar immer noch Rockmusik spielt, man seinen Mini vom Volumen her inzwischen aber verdoppelt hat? (ampnet/Sm)
Daten Mini Cooper S Countrryman
Länge x Breite x Höhe (m): 4,11 x 1,79 x 1,56
Motor: Vierzylinder-Benziner, 1598 ccm, Turbolader,
Leistung: 135 kW / 184 PS bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 240 Nm zwischen 1700 und 4500 U/min
Beschleunigung (0 auf 100 km/h): 7,6 s
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Leergewicht/Zuladung: 1310 bis 1385 kg / 470 kg
Kofferraum: 350 Liter bis 1170 Liter
Räder / Reifen: 7J x 17 / 205/55 R17 91V RSC
Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): 6,1 Liter
Emissionen: 143g/km, Euro 5
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Basispreis: 26.300 Euro
[…] Kritikpunkt, den SUV-Fans an dem Mini Countryman haben könnten, wäre die für einen SUV doch eher geringe Bodenfreiheit von gerade einmal 14,9cm. […]
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