Zwischen dem neuen C3 und dem gerade überarbeiteten C5 ordnet sich bei Citroën nun auch die zweite Generation des C4 ein, der sich mehr zum C5 hin orientiert als sein Vorgänger. Mit mehr Raum, eleganterem Design außen und innen, besseren Materialien und modernen Antrieben soll er nun im Golf-Segment den zur Zeit guten Lauf des französischen Herstellers beschleunigen.
In der Länge gewann der neue Citroën C4 fünf Zentimeter dazu, in der Breite zwei Zentimeter und in der Höhe drei Zentimeter. Dieses scheinbar geringe Wachstum nutzen die Entwickler für bessere Kopffreiheit besonders auf den Rücksitzen und mehr Kofferraum. Mit 408 Litern setzt er in dieser Klasse eine Bestmarke. Sein Gewicht blieb dennoch unverändert bei rund 1350 Kilogramm. Er passt also in das Segment und in die Zeit.
Sein Karosseriedesign spricht eine andere Sprache als bisher. Auch hier steht er zwischen C3 und C5 mit einem Gesicht, das ihn als Citroën präsentiert und in einer Formensprache, die mehr von moderner Solidität und Dynamik ausdrückt als bisher. Innen setzt sich dieser Eindruck fort. Auch hier wird Wertigkeit eher sicht- und spürbar als beim Vorgänger. Die Armaturentafel fällt fast zurückhaltend aus. Das wirkt angenehm, weil weniger um Aufmerksamkeit bemüht.
Dieses Design orientiert sich an den Bedürfnissen des Fahrers und seiner Passagiere und will nicht mit Glamour überzeichnen. Das gilt auch für die Materialien. Zwar handelt es sich bei der Armaturentafel immer noch um Hartplastik, aber seine Narbung gefällt den Augen und den Fingern.
Auffällig beim C4 ist der Sitzkomfort. Besonders die vorderen Sitze erweisen sich als komfortabel, auch wegen der elektrisch einstellbaren Lendenwirbelstütze und wegen der Massagefunktion. Der C4 muss wegen des Gewichts auf die bisher bei Citroën übliche feststehende Nabe des Lenkrads verzichten. Er bekam ein konventionelles Lenkrad, was keinen Nachteil darstellt. Der Fahrer blickt auf analoge und digitale Anzeigen, deren Beleuchtungsfarbe er wählen kann. Zusammen mit der Mittelkonsole richten sich die Armaturen auf den Fahrer aus. Nichts verwirrt, alles passt.
Citroën wird mit dem Verzicht auf die mutwilligen Eigenwilligkeiten mehrheitsfähiger und bleibt dennoch erkennbar individuell. Manche alten Fans der Franzosen mögen das bedauern. Aber ein Design muss so arbeiten, wenn sich das Ergebnis in dem am heftigsten umkämpften Marksegment der es Kompakten behaupten und nicht nur eine Randerscheinung für trotzige Individualisten bleiben will.
Auf den Federungskomfort müssen die Altfans beim neuen C4 nicht mehr verzichten. Der alte war für sie wohl ein wenig zu straff ausgefallen. Der Neue geht nun wieder etwas sanfter zur Sache, ohne dass wie bei unseren ersten Probefahrten im Bergischen Land ein Nachlassen der fahrdynamischen Qualitäten bemerkt hätten.
Citroën gibt seinem Kompakten eine Reihe von Technologien mit, die in dieser Klasse (noch) nicht üblich sind. Zum Beispiel eine Überwachung des toten Winkels mittels Ultraschall, einen programmierbaren Geschwindigkeitsregler, Nebelscheinwerfer mit statischem Abbiegelicht und den „eTouch“-Service, der auf Knopfdruck oder automatisch eine Reihe von Dienstleistungen bis hin zur Pannenmeldung und zum Hilferuf bei einem Unfall bietet.
Beim Kraftstoffsparen sollen jetzt auf Wunsch die e-HDi-Modelle helfen. Die rollen auf den neuen rollwiderstandsarmen Michelin-Reifen „Energy Saver“. Ihr Dieselmotor wird mit einem Start-StoppSystem und einem großen Generator gekoppelt, der Strom erzeugen oder als Elektromotor den Diesel unterstützen kann. Rollt der so ausgestattete C4 zum Beispiel auf eine Ampel zu, schaltet der Motor im Zusammenspiel mit dem automatisierten Sechs-Gang-Getriebe schon bei weniger als acht km/h ab. Die e-HDi-Modelle sollen im Stadtverkehr bis zu 15 Prozent weniger verbrauchen. Automatisiertes Getriebe und die e-HDi-Technologie gibt es für einen Aufpreis von 1000 Euro.
Ab 30. November steht der Citroën für einen Preis bei den deutschen Händlern, der um 2000 Euro unter dem des Vorgängers liegt. Dann kann man zwischen vier Dieselmotoren von 68 kW / 92 PS und 110 kW / 150 PS sowie drei Benzinern zwischen 70 kW / 95 PS und 115 kW /156 PS wählen. Wir fuhren jetzt den C4 VTi 120 mit 88 kW / 120 PS und fanden diese Motorisierung ausreichend, hätten aber gern ein bisschen mehr Dampf unter der Haube gehabt. Aber das Spektrum ist breit; jeder kann wählen. (ampnet/Sm)
Daten Citroën C4 VTi Tendance (Fünfgang)
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,33 x 1,79 x 1,52
Motor: Vierzylinder-Benziner, 1598 ccm,
Leistung: 88 kW /120 PS bei 6000 U/min
Maximales Drehmoment160 Nm bei 4250 U/min
Leergewicht / Zuladung: 1345 kg / 410 kg
Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,8 s
Verbrauch (Schnitt nach EU-Norm): 6,2 l Super
Kohledioxidemission: 143 g/km (Euro 5)
Kofferraum: 410 l
Max. Anhängelast (gebremst): 1550 kg
Reifen: 205/55 R 16
Basispreis: 19.200 Euro