Nach seiner Weltpremiere auf der IAA 2013 gab es jetzt Gelegenheit, den neuen Opel Insignia näher kennenzulernen. Das Opel-Flaggschiff, das in Deutschland bereits seit Juni bestellt werden kann, wurde von den Rüsselsheimern in vielen Punkten verbessert. Die Entwickler legen Wert darauf festzustellen, dass sie sich dabei besonders der Punkte angenommen haben, die ihnen von den Kunden aufgegeben wurden. Der Insignia wird nun in vier Karosserievarianten angeboten: Er fährt als Viertürer, Fünftürer, Sports Tourer und OPC sowie erstmals auch als Country Tourer vor. Die Preise in Deutschland beginnen bei 24 325 Euro.
Die Front des Insignia wirkt wertiger als beim Vorgänger. Er wirkt präsenter und selbstbewusst. In der Seitenansicht unterscheidet sich die Fließheck- deutlich von der Stufenheck-Version. Die Dachlinie läuft beim Fünftürer erst vor dem Übergang zum angedeuteten Heckspoiler aus und vermittelt so eine Coupé-Silhouette. Beim Viertürer erstreckt sie sich hingegen bis in den Spoiler und lässt das Profil einer Limousine entstehen. Die Heckpartie wirkt breiter und tiefer als zuvor, was vor allem durch die Chromspange mit integriertem Opel-Logo hervorgerufen wird, die sich nun bei Fließ- und Stufenheck bis weit in die zweigeteilten Rückleuchten erstreckt. Um eine ausgeprägte Flügelgrafik zu erzeugen, wurden die LED-Rück- und Bremsleuchten bei allen Karosserie-Varianten fließend gestaltet.
Im Innenraum treffen der Fahrer und seine Passagiere auf ein angenehm aufgeräumtes Cockpit. Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet und erlauben auch eine intuitive Handhabung. Im Gegensatz zum Vorgänger sind auch nicht mehr so viele Knöpfe und Schalter in der Mittelkonsole im Bereich des Infotainmentsystems, was die Übersichtlichkeit deutlich erhöht und in das Gesamtbild Ruhe bringt. Die neue Infotainment-Generation kann über einen acht Zoll großen Farb-Touchscreen bedient werden. Vom Startbild aus kann der Fahrer per Fingertipp, Tastendruck am Lenkrad, Sprachsteuerung und mittels eines Touchpads, über das sich auch Buchstaben handschriftlich eingeben lassen, zu den Kernfunktionen und Untermenüs gelangen. Zudem lässt sich das System individualisieren; bis zu 60 Favoriten können gespeichert werden.
Für den Antrieb stehen fünf Diesel-, vier Benziner- und ein Autogas-Motor zur Wahl. Mit dem neuen Zweiliter-Turbodieseltriebwerk emittiert der Insignia mit 88 kW / 120 PS und 103 kW / 140 PS noch 99 Gramm CO2 pro Kilometer (Sports Tourer: 104 g/km CO2) und wird in die Effizienzklasse A+ eingestuft. Der Kraftstoffverbrauch des Vier- und Fünftürer mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe liegt bei 3,7 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer (Sports Tourer: 3,9 l/100 km). Der 88 kW / 120 PS-Turbodiesel liefert bis zu 320 Newtonmeter (Nm) der 103 kW / 140 PS-Motor 370 Nm). Top-Selbstzünder ist der 143 kW / 195 PS starke 2.0 Biturbo CDTI mit einem Drehmoment von 400 Nm.
Bei den Benzinern stehen die beiden Turbo-Direkteinspritzer: der 2.0 SIDI Turbo (SIDI = Spark Ignition Direct Injection) mit 184 kW / 250 PS und 400 Nm maximalem Drehmoment sowie der 1.6 SIDI Turbo der neuesten Motorengeneration mit 125 kW / 170 PS und 260 Nm, die sich per Overboost kurzzeitig auf bis zu 280 Nm steigern lassen, neu zu Verfügung. Beide Triebwerke können mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe und mit einer Sechs-Stufen-Automatik kombiniert werden. Der Zweiliter-SIDI-Turbo wird immer mit Allradantrieb geliefert.
Als Basisbenziner ist zusätzlich der 1.4 Turbo mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe und Start/Stop-System zum Marktstart im Angebot. Der Euro 6-Motor ietet 103 kW / 140 PS Leistung und 200 Nm Drehmoment (220 Nm per Overboost), benötigt 5,2 Liter Kraftstoff (CO2: 123 g/km) auf 100 Kilometer (Sports Tourer 5,6 l/100 km und 131 g/km CO2). Als Alternative steht der 103 kW / 140 PS starke Insignia 1.4 LPG mit einem maximalen Drehmoment von 200 Nm bereit. Er erfüllt ebenfalls die Euro 6-Abgasnorm.
Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs haben die Ingenieure auch durch bessere Aerodynamik erreicht unter anderem durch einen aktiven Aero-Shutter für die Dieselmotoren mit 88 kW / 120 PS, 103 kW / 140 PS und 120 kW / 163 PS. Dieser schließt automatisch den Kühlergrill, so dass keine Luft einströmen und Widerstand aufbauen kann. Der Luftwiderstandsbeiwert des Insignia Fließheck ist damit unter 0,25 und der des Sports Tourers unter 0,28 gesunken.
Für die Sicherheit sorgen radar- und kamerabasierte Assistenzsysteme vom adaptiven Geschwindigkeitsregler über Toter-Winkel-Warner bis zum Kollisionswarner. Der adaptive Geschwindigkeitsregler hält das vom Fahrer ausgewählte Tempo so, dass immer ein individuell vorbestimmter Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug gewährleistet ist. In Verbindung mit Automatikgetriebe bremst er das Fahrzeug bis zum kompletten Stillstand ab. Die Rückfahrkamera inklusive Rückfahr- und Spurwechsel-Assistent sowie Toter-Winkel-Warner sorgt für Übersicht nach hinten und zur Seite. Hinzukommt das Adaptive Fahrlicht AFL+. In Verbindung mit serienmäßigen ESP-Plus, ABS mit Kurvenbremskontrolle plus Bremsassistent und passiven Sicherheitsmerkmalen wie Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer sowie Kopfairbags vorn und hinten.
Dem geräumigen Sports Tourer hat Opel jetzt den Country Tourer zur Seite gestellt. Das neue Familienmitglied verfügt über einen angedeuteten Unterfahrschutz vorne und hinten. Markante Front-, Seiten- und Radhausverkleidungen sowie zwei Auspuff-Endrohre charakterisieren den Freizeitsportler. Das muskulöse Äußere bringen der Allradantrieb und Turbotriebwerke wie der Zweiliter-SIDI-Benzindirekteinspritzer mit 184 kW / 250 PS und der Selbstzünder 2.0 Biturbo CDTI mit jeweils 400 Nm auf die Piste.
Der Country Tourer verfügt über den elektronisch gesteuerten 4×4-Antrieb mit Haldex-Kupplung und elektronischem Sperrdifferenzial. Er adaptiert ab Start permanent die aktuellen Fahrbedingungen und variiert die Drehmomentverteilung stufenlos von null bis 100 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse sowie zusätzlich zwischen den Hinterrädern.
Der Insignia OPC kann auf eine Leistung von 239 kW /325 PS und 435 Nm maximales Drehmoment zurückgreifen. Die neu gestalteten Front- und Heckpartien mit den typischen OPC-Designelementen wie der Säbelzahn-Optik vorne und den im Heck integrierten Auspuffblenden sollen seine Kraft optisch untermauern. Das OPC-Fahrwerk wurde weiter verbessert. Hierzu gehört die Hinterachse, bei der die Ingenieure rund 60 Prozent der Komponenten modifizierten. Eine neue ESP-Software erlaubt eine noch feinere Abstimmung, die speziell auf Untersteuertendenzen reagiert. Eine modifizierte Dämpfersoftware für das Flexride-Fahrwerk mit seinen verstellbaren Stoßdämpfern sorgt für eine gute Straßenlage. In 6,0 Sekunden sprintet die OPC-Limousine von null auf 100 km/h (Sports Tourer: 6,3 Sekunden). Mit dem Fuß auf dem Gaspedal erreicht der Insignia OPC 250 km/h Spitze (abgeregelt). Als Unlimited-Version erreicht die Limousine mit Schaltgetriebe bis zu 270 km/h, der Sports Tourer 265 km/h.
Im Innenraum des OPC trifft der Fahrer auf das optional erhältliche Acht-Zoll-Display der Instrumentenanzeige. Hier kann der Fahrer Informationen wie zum Beispiel Öldruck, Öltemperatur, Batteriespannung, Drosselklappenstellung, Bremsleistung und die bei der Querbeschleunigung auftretenden G-Kräfte ablesen. Das optionale beheizbare Performance-Lenkrad verfügt in Kombination mit dem Automatikgetriebe über Schaltwippen. (ampnet/nic)
Opel Insignia Country Tourer
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,92m x 2,08m (inkl. Spiegel) x 1,86m
Motor: CDTI-Motor, 1956 cm3
Leistung: 120 kW / 163 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 350 Nm zwischen 1750 – 2500 U/min
Durchschnittsverbrauch: 5,6 Liter Diesel
CO2-Emissionen: 147 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h
Leergewicht / Zuladung: 1843 kg / 572 kg
Laderaum: 540 – 1530 Liter
Grundpreis: 36.990 Euro