„Das war meine härteste Tour. Aber ich habe gewonnen. Gegen Striezel Stuck und gegen die Tankuhr. Mit 2,91 Litern Durchschnittsverbrauch. Nur das zählt.“ Erfolgreich abgeschlossen hat der Extremtourenfahrer Gerhard Plattner mit diesem Verbrauchswert die spektakulärste Spritsparwette des Jahres. Die Herausforderung dabei: Ohne Nachtanken vom spanischen SEAT Stammsitz in Martorell bei Barcelona bis nach Frankfurt. Das Auto: ein serienmäßiger SEAT Ibiza Ecomotive mit 80 PS und einem 45-Liter-Tank.
Um die Strecke zu schaffen, musste Plattner den Normverbrauch des SEAT von 3,7 auf 3,3 Liter drücken. Doch Gerhard Plattner gelang ein noch größerer Coup: Er senkte den Durchschnittsverbrauch des SEAT durch seine vorausschauende Fahrweise auf unter 3,0 Liter. Und ließ deshalb Frankfurt links liegen und fuhr einfach weiter. Bis in die Göttinger Innenstadt. Insgesamt 1.562 Kilometer. Dort erwartete ihn der Verlierer: Rennfahrerlegende Hans-Joachim Stuck. Eigentlich ein Seriensieger. Nur eben diesmal nicht. Denn Stuck hatte gewettet, dass sein ehemaliger Rennfahrer-Kollege Gerhard Plattner mit einer Tankfüllung nicht einmal die 1.345 Kilometer bis Frankfurt schafft. Stuck: „Ich bin überrascht. Klasse, dass SEAT hier ein Auto auf die Räder stellt, das so wenig verbraucht.“
Der Ex-Formel-1-Rennfahrer weiter: „Dieses Experiment zeigt, wie effizient man heute mit modernen Autos unterwegs sein kann. Die rund 0,8 Liter Differenz zwischen dem ohnehin schon niedrigen Normverbrauch und den von Gerhard Plattner herausgefahrenen 2,91l/100 km macht natürlich eines sehr schön klar: Man kann die tollsten Spartechnologien entwickeln – der Autofahrer muss sie aber auch nutzen. Dann hat er entscheidend Einfluss auf den Verbrauch und die Spritkosten. Mein Kompliment gilt auf jeden Fall Gerhard Plattner. Denn der zeigt uns allen, wie das funktioniert.“ Sprach es und machte sich auf, als Wettschuld den Marathon-Wagen noch in Göttingen eigenhändig mit Wasser und Schwamm wieder auf Hochglanz zu bringen. Stuck: „Wettschulden sind Ehrenschulden. Die begleicht man sofort.“
Gerhard Plattner war am Montag in Spanien gestartet. Motorhaube und Tankeinfüllstutzen wurden unter Aufsicht der International Police Motor Corporation (IPMC) zuvor offiziell verplombt. Dann ging es los. Über Perpignan, Avignon, Lyon, Mulhouse, Freiburg und Frankfurt bis in die Göttinger Innenstadt. Dort löste Gerhard Zabbée, Präsidiumsmitglied des IPMC, offiziell die Siegel am Tank. Nachgefüllt wurden exakt 45,53 Liter. Und das ergab den amtlich bestätigten Minimalverbrauch von 2,91 Litern Diesel. Gerhard Plattner: „Es wäre ein noch besserer Wert drin gewesen, wenn es in der Nacht nicht geregnet hätte. Das Wasser auf der Fahrbahn baut sich wie ein Keil vor den Reifen auf, die der Wagen verdrängen muss. Und das kostet Kraftstoff.“ Die Frage, ob er die 1.562 Kilometer denn im Schneckentempo zurückgelegt hat, verneint Gerhard Plattner mit Nachdruck: „Auf den Autobahnen in Spanien und Frankreich bin ich meist 110 km/h gefahren. Und in den Kasseler Bergen waren es auch schon mal 130 km/h.“