Nach dem Rücktritt von Pressechef und „Motorwelt“-Chefredakteur Michael Ramstetter wegen manipulierter Zahlen will der ADAC den Preis „Gelber Engel“ nicht mehr vergeben. Verbandspräsident Peter Meyer sprach in einem Interview mit der „Automobilwoche“ von einem „Totalschaden“.
„Wir denken im Moment überhaupt nicht darüber nach, ob wir so etwas ähnliches wieder machen wollen“, sagte Meyer. Der ADAC werde sich in Zukunft wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Es gehe jetzt darum, verlorengegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.
In der vergangenen Woche hatten Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ ergeben, dass bei der Wahl des „Lieblingsautos“ der Deutschen die Zahl der insgesamt abgegebenen Stimmen um das Zehnfache nach oben frisiert worden war. Nach erster Kritik an den Medien musste der ADAC rasch die Täuschung einräumen und gab Anfang der Woche bekannt, dass auch in den Vorjahren bereits an den Zahlen getrickst worden sei. Auf die Rangfolge der Ergebnisse soll dies aber nie Einfluss gehabt haben. In den vergangenen Tagen waren auch Forderungen nach einem Rücktritt des ADAC-Präsidiums laut geworden. Peter Meyer lehnt dies ab. (ampnet/jri)