Schon 320.000 Exemplare des viertürigen Coupés konnte Volkswagen seit 2008 unter dem Namen Passat CC verkaufen. Mit der Modellpflege soll nun aus dem bisher elegantesten Passat ein Businessliner werden, der sich eher zum Spitzenmodell Phaeton orientiert als an der Mittelklasse. Deswegen hat der Neue seinen alten Namen verloren, legt aber als Volkswagen CC bei Design, Technik und Ausstattung deutlich zu. Im Februar wird er bei den deutschen Händlern zu Preisen zwischen 31.800 und 43.275 Euro zu haben sein.
Die Preisspanne erklärt sich mal wieder aus der Technik. Das Einsteigermodell ist ein TSI-Benziner mit 118 kW / 160 PS und Sechs-Gang-Handschaltung, das Spitzenmodell ein V6 mit 220 kW / 300 PS, dem Allradantrieb „4Motion“ und Doppelkupplungsgetriebe. Der stärkste Vierzylinder leistet 155 kW 210 PS. Zu den drei Benzinern gesellen sich die beiden bekannten 2.0 TDI-Varianten mit 102 kW / 140 PS oder 125 kW / 170 PS und ein Blue-TDI-Motor mit ebenfalls 103 kW / 140 PS, der bereits die erst ab Herbst geltenden Grenzwerte der Euro-6-Norm erfüllt und im Durchschnitt (nach der EU-Norm) mit 4,7 Litern auf 100 km auskommt und 125 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer emittiert. Das entspricht der Effizienzklasse A.
Am Design hat Volkswagen mehr Feinschliff geleistet als man auf den ersten Blick erkennen kann. Die Motorhaube wirkt mächtiger. Der gesamte Bereich der Front wurde überarbeitet, bekam schärfere Linien und – gemäß der Marken-Optik – mehr Elemente verpasst, die in die Breite ziehen. Wie der Phaeton hat nun auch der CC unterhalb des Stoßfängers einen zusätzlichen Lufteinlass verpasst bekommen. Stärkere Seitenschweller unterstreichen die flache Silhouette. Wie der Bug zweigt auch das Heck eine stärkere Betonung der Horizontale.
Der CC wird als Viersitzer ausgeliefert mit gut konturierten Sportsitzen vorn ebenfalls ausgeprägten Einzelsitzen hinten. Eine Sitzbank für drei Personen kann gegen Aufpreis bestellt werden. Das komplette Ambiente wirkt edler und hochwertiger und lässt sich mit unterschiedlichen Materialien und Farben an den persönlichen Geschmack ebenso anpassen wie an den Geldbeutel. Das neue viersitzige Gestühl bietet den hinten Sitzenden mehr Kopfraum, für Sitzriesen aber leider immer noch nicht genug. Die lassen sich vielleicht mit dem größeren Knieraum trösten.
Viel Aufmerksamkeit hat Volkswagen den Fahrgeräuschen gewidmet. Ein neuer Unterboden, mehr Dämmmaterial und akustisch optimierte Scheiben an der Front und an den Seiten sorgen für ein Innengeräuschniveau, das deutlich niedriger liegt. Gegen Aufpreis erhält man ab Mai eine Klimakomfortscheibe, die nicht nur Schall, sondern auch die Sonneneinstrahlung aussperrt. Diese Scheibe ist beheizbar – ohne Drähte.
Der CC bietet eine umfangreiche Serienausstattung mit Bi-Xenonscheinwerfern, statischem Abbiegelicht, LED-Rückleuchten, Müdigkeitserkennung, das Radio-CD-System RCD 310, das Multifunktions-Lederlenkrad und Kopfstützen, die sich auch in Längsrichtung verstellen lassen.
Im Optionspaket finden sich viele Assistenzsysteme, wie sie sonst nur in der Oberklasse zuhause sind. Als erster Volkswagen erhält der CC eine Kombination aus dem Spurwechselassistenten und dem Spurhalteassistenten (Side Aisst Plus inklusive Lane Assist). Das System warnt nicht nur vor Autos im toten Winkel oder beim Verlassen der Spur. Die Lenkung hält dagegen, wenn die Spur nicht frei ist oder der Fahrer unbeabsichtigt seine Spur verlässt.
Die Serien-Xenon-Lichtanlage lässt sich mit Tagfahrlicht-LED und dynamischen Kurvenlicht, besonders aber mit der Dynamischen Fernlichtregulierung aufwerten. Die schaltet ab 65 km/h automatisch das Fernlicht ein. Vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge blendet diese Regelung aus.
Auch beim CC steht nun der komplette Komfort des automatischen Parkens zur Verfügung, bei dem der Fahrer nur noch Gasgeben und Lenken muss. Der CC rangiert in Lücken, die nur 40 Zentimeter länger sind als der CC sind. Beim Ausparken mit der Automatik braucht diese nur 25 Zentimeter vor und hinter dem Fahrzeug.
Dann ist da noch die kamerabasierte Erkennung von Verkehrszeichen, das Fernentriegeln der Rücksitzlehnen, das Öffnen der Kofferraumklappe mit einer Fußbewegung unter dem hinteren Stoßfänger und – nicht zuletzt – das elektronische Sperrdifferenzial XDS, das die Traktion in Kurven ebenso verbessert wie das Einlenken und so Untersteuern vermeidet.
Mit Hilfe der Optionen und der Variationsmöglichkeiten lässt sich der Volkswagen CC tatsächlich zum kleinen Phaeton Coupé, zumindest in eine ganz eigene Luxus-Nische hochrüsten. Seine ursprüngliche Eleganz hat er mit den neuen, schärferen Akzenten nicht eingebüßt, sondern sich auf den Weg begeben, den andere viertürige Coupés auch schon beschritten haben. Auch beim Fahren gewannen wir jetzt bei der Pressepräsentation rund um Nizza den Eindruck, der Plan könne gelinden, mit dem CC innerhalb der Volkswagen-Modellpalette eine eigene Klasse geschaffen zu haben. (ampnet/Sm)
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,80 x 1,86 x 1,42